Die Geschichte des Vereins




Gegründet wurde der Verein im August des Jahres 1897 von dem Landwirt und Musikliebhaber Johann Deller. Einige Jahre zuvor erlernten bereits 6 musikbegeisterte Strötzbacher Männer beim damaligen Volksschullehrer Ott ein Blasmusikinstrument.

Am 1.Oktober 1897 fand dann die eigentliche Gründungsversammlung der Harmonie im Gasthaus Heininger statt. Neben dem neugewählten 1.Vorsitzenden Franz Heininger und dem Dirigenten Johann Deller traten noch 14 weitere Männer dem Verein bei.

Als weiterer markanter Tag in der Vereinsgeschichte wird der 19. Juni 1910 genannt. An diesem Tag beging der Verein seine Fahnenweihe. Um das Vereinssymbol zu finanzieren, mußten die 40 Mitglieder je 10.-Reichsmark stiften. An zwei Tagen in der Woche kamen die Mitglieder zusammen, um zu singen und zu musizieren.

Einen schwerwiegenden Rückschlag mußte die Harmonie mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges verkraften. Viele Sanges- und Musikfreunde wurden zur Wehrmacht eingezogen. Sieben Mitglieder kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. Dennoch wurde die Pflege des Gesanges und der Musik wieder aufgenommen, und mit Michael Hofmann aus Niedersteinbach, bekamen die Sänger einen Dirigenten, der die Leistungen des Chores stets steigerte. Die Blaskapelle nahm mit 12 Musikern wieder die Proben auf.

Als Dirigent fungierte ab 1922 Leonard Reising. Der excellente Trompeter bildete viele Jungmusiker aus und war das Herz der Blaskapelle. Außerdem war er über 50 Jahre aktiver Sänger bei der Harmonie Unter der Führung des späteren Vorsitzenden Franz Heininger II stieg die Zahl der aktiven Sänger von Jahr zu Jahr. 1927 feierte man anläßlich des 30-jährigen Bestehens ein Stiftungsfest.

Im Juli 1929 wurde in Strötzbach das Bundesfest des Kahltal-Sängerbundes veranstaltet. Der Eintrittspreis betrug damals 30 Pfennig. Die wirtschaftlichen Verhältnisse erforderten es, den Mitgliedsbeitrag von monatlich 30 Pfennig auf 20 Pfennig zu senken.

1932 sollte das 35-jährige Bestehen die Kassenlage verbessern. Am 22.Januar 1933 übernahm Eduard Heininger das Amt des 1.Vorsitzender, Leonard Reising wurde Kassier und Martin Koch Schriftführer.

Im Dritten Reich kam das Vereinsleben nahezu zum Erliegen. Schmerzliche Lücken in den Vereinsreihen hinterließ dann der Zweite Weltkrieg. 7 Musiker und 9 Sänger kehrten nicht nach Strötzbach zurück. Die Besatzungsmächte untersagten nach Kriegsende das Vereins- und Versammlungswesen. Die Blaskapelle spielte aber bereits 1946 wieder, die Sänger nahmen erst im September 1947 wieder die Proben auf. Zum Jahresbeginn 1947 zählte der Verein bereits wieder 85 Mitglieder. 1.Vorsitzender wurde Willi Kraus, Stellvertreter und Schriftführer Willibald Junker.

1951 ließ der damalige Vorsitzender Franz Heiniger III die Vereinsfahne im Dominikanerinnen-Kloster in Bamberg rennovieren. 1961 übernahm sein Bruder Otto Heininger das Amt. Nach Lehrer Iff waren noch Fred König (1961-1963), Franz Kraus      (1963-1966), Christian Strätz (1966-1968), abermals Franz Kraus (-1971) und Gerhard Jennemann (-Dezember 1971) als Chorleiter im Amt.

1972 schloß man sich mit dem Männergesangverein Rappach zur Chorgemeinschaft zusammen. Verdienstvoller Dirigent von 1972 bis Ende 1986 war wiederum Christian Strätz. Nachfolgerin wurde Jutta Heilmann, die die Männerschar bis Ende 1995 führte. Seit Dezember 1995 steht nun Reinhold Rickert als Dirigent der Chorgemeinschaft vor.

Mit dem Zusammenschluß der Sänger zur Chorgemeinschaft, legte Otto Heininger sein Amt nieder und Ewald Heininger wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Ein weiterer herber Verlust war der Tod des Dirigenten Leonard Reising, der dieses Amt über 50 Jahre inne hatte. 1973 stellte sich Bernhold Kunkel als Vize-Dirigent zur Verfügung. Von 1974 bis September 1975 erklärten sich Eduard Brückner und Willibald Junker bereit, das Orchester zu dirigieren. Ihnen folgte bis September 1978 Adolf Schwarz. Alle genannten Dirigenten stellten sich unentgeltlich zur Verfügung und kamen aus den eigenen Reihen.

Die Anzahl der Musiker sank deutlich, die Ausbildung des Nachwuchses wurde vernachlässigt. Neuen Aufschwung erhielt die "Harmonie" mit der Wahl von Werner Schmitt zum 1.Vorsitzenden und die Verplichtung des "musikalischen Urgesteins" Kilian Windischmann aus Goldbach als Dirigent im Oktober 1978. Die Qualität des Blasorchesters stieg um ein beachtliches Niveau. Das alljährliche Marktmusikertreffen aller Blasorchester des Marktes Mömbris wurde auf Anregung der "neuen" Vorstandschaft der "Harmonie" ins Leben gerufen.

Weitere Dirigenten waren 1984 Bernhold Kunkel (bis zum heutigen Tag Vize-Dirigent) und Rainer Hock (1985-1989). Das musikalische Niveau wurde gesteigert aber die Anzahl der Musiker sank rapide. Im Januar 1987 übernahmen Mathias Faller und Markus Thalheimer für die Sparte "Musik" und Reinhold Röll und Ewald Heininger für die Sparte "Gesang" die Führung des Vereins.

Neuen Auftrieb erlangte die "Harmonie" als im April 1989 Bernhold Kunkel zum 1.Vorsitzenden und Joachim Staab zum 2.Vorsitzenden gewählt wurden. In den monatlichen Sitzungen wurden mit Hilfe der Vereinsausschussmitglieder die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Ausbildung von Musikschülern wurde stark forciert.

1989 übernahm Hans Reus für ein Jahr den Dirigentenstab. Von 1990 bis 1995 leitete Mathias Jäger das Orchester sehr erfolgreich und die Anzahl der Musiker stieg von 19 auf über 40 Aktive an. Das Orchester war Qualitativ und Quantitativ wieder im Aufwind.

Von 1995 bis 2000 fand sich mit Helmuth Jung ein würdiger Nachfolger. Der "Künstler an der Klarinette" konnte abermals die musikalische Qualität steigern.

Im April 1996 richtete die "Harmonie" das Verbandsmusikfest des Blasmusikverbandes "Vorspessart" aus. 950 Musiker und Musikerinnen versammelten sich bei herrlichem Wetter auf dem Mömbriser Markthof und gaben in äußerst beeindruckender Marnier zwei Musikstücke zu Gehör. Die Festansprache hielt der 1.Vorsitzende des Bundes Deutscher Blasmusikverbände Herr Fritz Hörter aus Weingarten.

Eine große Ehre wurde der "Harmonie" im März 1997 zu teil. Bernhold Kunkel, Georg Stadtmüller und Jürgen Hofmann bekamen in Bamberg stellvertretend für den Verein vom stellv. Kultusminister Zehetmaier die "Zelter-Plakette" für 100 Jahre aktives Singen überreicht.

Im Juni 1997 feierte die "Harmonie" 100-jähriges Bestehen auf dem Festplatz in Mömbris. Die Jubiläumsfeier wurde mit dem Bezirksmusikfest und dem Marktmusikertreffen umrahmt. Neben der Freitagsdisco mit hr3, gaben auch wohl letztmalig die "Kahltaler" mit einem grandiosen Auftritt Ihr Können zu Gehör.

Von 1999 bis 2002 leitete Wolfgang Gries als 1.Vorsitzender den Verein. Unter seiner Führung wurde im Jahr 2000 Alfons Stock als Nachfolger des zurückgetretenen Dirigenten Jung verpflichtet.

Von Februar 2002 bis Februar 2004 fand sich kein 1.Vorsitzender und somit vertrat Kassier Jürgen Hofmann als vertretungsberechtigter Vorstand nach außen den Verein.

Seit Februar 2004 leitet nun Michael Jüstel als 1. Vorsitzender den Verein. Für Reinhold Rickert, der nach 10 Jahren als Dirigent der Chorgemeinschaft zurücktrat, übernimmt nun seit Januar 2005 Matthias Heil den Dirigentenstab.

die nächsten Jahre wünschen wir Ihm und dem Verein viel Glück und Erfolg.





Wir danken Joachim Staab, der diese Chronik zusammengetragen hat.